Dienstag, 30. April 2013

Erledigt

So, geschafft.
Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg war da, hat als Europa-Fan in seiner Rede zu den tschechisch-mongolischen Beziehungen auch mindestens drei-vier mal das Wort Deutschland erwähnt, was mich und Andere natürlich freute.

Und dann gings mit der tschechisch-mongolischen Mannschaft ans zerschnippeln des Bandes zur Eröffnung.
Er besuchte jeden Stand, wechselte ein paar Worte auch mit mir, er spricht ja perfekt österreichisches Deutsch, und ich darf mir jetzt die Hand nicht waschen, nachdem sie ein richtiger Fürst gedrückt hat............ 
Viel interessanter waren aber die mongolischen Parlamentarier und Minister, die mit mir die Visitenkarten austauschten und mich baten, demnächst zu fachlichen Fragen Termine mit ihnen zu vereinbaren.
Hat sich gelohnt, der Tag.....   

Samstag, 27. April 2013

Minister werfen ihre Schatten voraus

Was in der Welt kaum wahrgenommen wird:
Die Mongolei hat als Vorsitzende der "Gemeinschaft demokratischer Länder" die 7. Ministerkonferenz vorbereitet.

Die beginnt derzeit mit der Anreise diverser Delegationen und wird am kommenden Montag stattfinden.

Mit Einschränkungen im individuellen Verkehr, dafür werden die Trolleybusse kostenlos zu nutzen sein.
Und es sind an diesem Wochenende "mal einfach so" per Dekret  Fahrtbeschränkungen für zivile Autos in Kraft gesetzt worden:
An einem Tag dürfen die mit den geraden Endziffern nicht fahren, am anderen Tag die mit den Ungeraden.

Und frappierend ist:
Jeder akzeptiert es und niemand regt sich auf.

Ich stelle mir mal vor, was passieren würde, wenn die Verwaltunge einer deutschen Stadt kurzfristig auf solch eine Idee kommen würde .....Verfassungsgericht wäre wohl das letzte Ende des Rechtsweges ...

Worauf ich mich aber aus diesem Anlaß besonders freue:
Am Dienstag gibt es einen "Tag der Tschechischen Republik" in der IHK, und ich darf aus gewissen Gründen dabei sein ..... freu...freu....
Vielleicht gelingt es mir ja, den tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg mal zu sprechen.
Der Mann verkörpert ja den Staat, der mir die Möglichkeit gab, mehr als 10 Jahre dort zu leben.
Und außerdem habe ich Respekt vor einem Mann, der Europäisch denkt.

Schaun wir mal, was wird ......

Der Klang der Marschrutkas

Eine Marschroute ist ja ein allgemein bekannter Begriff.
Der landete irgendwann im russischen Wortschatz und gelangte von da auch in den mongolischen.
"Marschrutka" wird ein Kleinbus genannt, welcher eine feste Route abfährt und wo man an beliebigen Stellen zu- oder aussteigen kann.

Die Dinger schwirren wie die Bienen durch die Stadt und man muss schon genau wissen, welcher wie lang fährt.
Am Freitag habe ich mal eine knappe Minute pralles Bushaltestellen-Leben per Handy festgehalten.
Und das sieht und hört sich dann so an:


Die Rufer sind gleichzeitig Kassierer und werden nach Stimmlage ausgewählt.
Denn sie sagen markante Punkte der Fahrtstrecke an.
Das geht aber derart rasent, daß sogar Mongolen Mühe haben mit dem Verstehen.

Ich habe mir diese Art der Fortbewegung noch nie angetan.
Denn in den Autos geht es zu wie in der Heringsbüchse, da stecken auch mal rund 20 Leute mit Sack und Pack drin. Und nicht jeder Mitmensch ist derart sympatisch, dass man einen seeehr engen Körperkontakt als angenehm empfinden würde.........der Leser wird wissen, wie das gemeint ist ............

Da nehme ich lieber ein "normales" Taxi.
Wobei das "normale" eigentlich ein "Unnormales" ist, aber dazu kommen wir nächstes Mal.

Mittwoch, 24. April 2013

Summer in the City

Es wird täglich wärmer und es werden ab Donnerstag für die kommenden Tage unglaubliche 17 bis 19 Grad angekündigt. PLUS !!!!!!  
Luxus pur bei Sonne satt. 


So langsam kommt auch wieder Grün in die Stadt.
Zwar nicht als Blattgrün, da müssen wir noch Geduld haben, aber immerhin in Form von zenterweise grüner Farbe:
 Dutzende Leute sind dabei, sich mit dem Anstrich der eisernen Zäune zwischen den Fahrspuren ein paar Tugrik zu verdienen. Auftakt der landesweiten Frühjahrs-Verschönerungsaktion war ja traditionell am vergangenen Samstag (jaaaaa, es gibt ihn noch, den Subbotnik ...).

Und überhaupt:
Es kommt mehr Farbe in die Stadt. Ob mit den Luftballon-Tafeln der Dart-Fans, die mal eben beim Spaziergang ein paar Pfeile werfen, oder mit den jetzt wieder mehr werdenden Straßenverkäufern, die neben Nüssen, Süßigkeiten und vielem Anderen auch ein kofferartiges Telefon vorhalten für die paar Passanten, die verblüffenderweise immer noch kein Handy haben.



Auch die Batterie der rollenden Grills hat wieder vor dem Kino Aufstellung genommen, für einen Euro bekommt man einen der Spieße, bevor man vielleicht eine Vorstellung der aktuellen internationalen Kino-Hits besucht.


Selbst die unendliche Torten-Parade-Strecke im Supermarkt meines Vertrauens hat ihre Farbenpracht anscheinend noch einen Tick kräftiger gemacht, wobei das an sich schon eine Augenweide ist, was da an Creme und Dekoration gezaubert wird.






Nur beim Fotografieren darf man sich nicht erwischen lassen, denn das zählt man als Werkspionage.
(Von den Chinesen lernen, heißt auch, deren Unsitten zu kennen und zu bekämpfen)
Deswegen auch nur aus der Hand geknipst, mit dem Handy mal schnell draufgedrückt.
 
Einer von den ganz Harten lief mir dann auf dem Heimweg vor die Linse:
Bei plus 7 Grad ließ er den coolen Europäer ohne Jacke raushängen.
OK, die entgegenkommenden mongolischen Jungs haben es ja auch drauf...
Wir kamen schnell ins Gespräch und so habe ich einen neuen Bekannten gefunden, der auch noch ganz in meiner Nähe wohnt:
Einen Engländer mit 65 Jahren, der an der englischen Schule Lehrer ist.
Noch ein Mongoleiverliebter ......

Dienstag, 16. April 2013

Fett vom Himmel

Am gestrigen Montag morgens rausgeschaut und :
.............Schnee ohne Ende und es hörte nicht auf zu schneien.
Ausgerechnet muss ich raus zum Flughafen.
Auf der Straße sieht es so aus:

Der Fahrer muß tüchtig kurbeln und höllisch aufpassen, damit er das Auto und vor Allem die anderen wilden Cowboys der Landstraße unter Kontrolle behält.
Ich habe Mitleid mit ihm und meine, dass es eigentlich nun mal genug wäre mit dem Winter......

Da lacht er und entgegnet: "Die Mongolen sind froh über späten Schnee. Desto mehr Feuchtigkeit kommt in den Boden und desto besser wächst das Gras. Dieser Schnee heißt deshalb -Fett- ".
Wieder was gelernt .....
Heute ist großes Tauen angesagt, und bis nächsten Montag soll es zwar trüb bleiben, aber wärmer bis 15 Grad werden.
Jedenfalls bleiben die Einsatz-Kommandos mit den Futter-Notreserven immer noch abfahrtbereit, denn es kann immer noch mal bitterlich werden draußen auf dem Lande.



Dann stand auch noch dieses Auto vor der Linse rum, und ich hätte am Liebsten die zwei "Ä"-Punkte draufgemalt .....

Tja, was gab es sonst noch:
Zum Beispiel am Freitag eine unerhört große Anzahl von schwarz-grünen Männlein und Weiblein in der freien Natur:
                                    
Des Rätsels Lösung: Der Türke Erdogan wollte abfliegen, frage mich bloß, wer von den Mongolen dem Manne ernsthaft was tun wollte, wo der doch quasi ein "Stammes- und Blutsbruder" ist.

Und noch eine interessante Momentaufnahme für Techniker:
   Eine neu gebaute, etwas größere "Nissenhütte", ( mit herzlichem Gruß nach Moskau)  !!    ;-)

Donnerstag, 11. April 2013

Pferdefleisch.... die Zweite....

Ich kann ja den Quotenliebling meiner Leser nicht so einfach ignorieren....... da Pferd ist halt ein mongolisches Thema..... :-)

Und was lese ich da heute in den Medien Europas ?

.............hätten seit 2011 Rindfleischlieferungen aus dem Nachbarland erhalten, dem möglicherweise Pferdefleisch beigemischt worden sei, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin mit. Die Namen der betroffenen Betriebe seien über das europäische Schnellwarnsystem RASFF ermittelt worden............

Häääää?
Fünfzigtausend Tonnen ????
Das wäre dann wohl rund  das Volumen an Fleisch  von 50 Einfamilienhäusern....

Und "Schnellwarnsystem". ...seit 2011 .....wir schreiben 2013, wo wurde und wird da schnell gewarnt ....???
Na Ja, vielleicht habe ich ja auch irgendwas schlecht verstanden....

OK, der Name der Ohnmacht ist Europäische Union, ich finde es gelinde gesagt selbst entlarvend, wie hier versucht wird, mit Hilfe der Medien das zu kaschieren, was das Unvermögen des europäischen Apparates bezeichnet:
Sie kriegen es anscheinend nicht in den Griff.

Da geht es mir doch hier ausgesprochen gut:
Ich sehe auf den Fleischbänken genau, ob ich Schaf, Schwein, Rind oder Pferd angeboten bekomme.
Und das Alles ganz ohne EU-Vorschriften........... ;-)

Samstag, 6. April 2013

Bildung ist nicht nur Privileg, sondern auch Last und Strafe

Ein Freund hat einen Sohn, sein einziges Kind.
Und der wird in diesem Jahr eingeschult.
Normalerweise wäre es egal, in welcher der vielen Schulen der Hauptstadt.
Denn jedes Stadtviertel hat seine Schulen, wo die Kinder des Viertels ihre Bildung erhalten.

Da gibt es nur ein Problem:
Die "Schule Nummer 1" war schon früher besser ausgestattet, als die Anderen.
Und dort wurden (früher, zu Zeiten des Sozialismus)  auch neue Prinzipien / Methoden ausprobiert und angewendet, ehe sie an an anderen Schulen zur Regel erhoben wurden.
Also eine "Leit-Schule", quasi.

Leider wird in der heutigen Gesellschaft sehr genau registriert, wer wann welchen Bildungsweg gegangen ist.
Denn davon hängt im wesentlichen ab, wie man in der Gesellschaft später akzeptiert wird.

Nun weiß ich aus verläßlichen Quellen, daß der Schulbesuch in der "Schule Nr.1" eigentlich nur die Voraussetzung hat, daß das Kind im 1. Bezirk zu Hause ist.  Nicht mehr, und nicht weniger.

Allerdings gibt es nun Eltern aus anderen Stadtbezirken, welche unbedingt in der Biographie ihrer Sprößlinge den Vermerk haben wollen, dass da Kind eben an der "Schule Nr.1" ausgebildet wurde.

Da das Aufnahmevolumen der Schule natürlich begrenzt ist, werden nun diverse Tricks angewendet, um Kinder in der "Schule Nr. 1" unterzubringen.
Die einfachste Variante:
Nachweis einer Wohnung im 1. Stadtbezirk.

Noch besser:
Zahlung von rund 4000 Dollar an die "Entscheider",dann funktioniert die Aufnahme des Schülers auch.

Die Lehrer der Schule (zu denen ich über meine Leute Kontakt habe) wissen nichts Konkretes über diese Praktiken, aber dass es sowas gibt, ist bekannt.

Einfache Rechnung:
10 Kinder per "Gemauschel" an diese Schule geholt: 40.000 Dollar, für wen auch immer .... :-((((
Für mich ist das eine riesen Schweinerei.
Nur, die Frage ist:
Was soll ich tun ???

Donnerstag, 4. April 2013

Störsender entdeckt !!!!!!

Ja, ich habe einen Störsender entdeckt.
Den hat kein Geringerer als Kabarett-Urgestein Dieter Hildebrandt installiert.
Interessante Geschichte, verspricht Unterhaltung und Aufklärung gleichermaßen.
Namhafte Leute machen mit, Priol, Pelzig, 
--->> HIER lang geht`s direkt zurHomepage

Und hier zum Reinschauen bei Youtube: 
"Finanzkasinokapitalismus" ist eine interessante Wortschöpfung, finde ich .......
Werd ich mal öfters reinschauen aus der Ferne. Ich hoffe, meine Leser auch. 

Mittwoch, 3. April 2013

"China eindämmen" ..... ????

Da war nun der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe zu Besuch in der Mongolei.

Traditionell gibt es ja viele Kontakte, Geschäfte, Beziehungen.
Viele Mongolen arbeiten in Japan als Gastarbeiter, Japaner investieren in der Mongolei.
Interessant ist zum Beispiel, daß manche Japaner Wohneigentum in der Mongolei kaufen.
Denn bei ihnen zu Hause sind die Gefahren von Erdbeben und Tsunamis allgegenwärtig.
Da nimmt man halt für den Fall der Fälle lieber die kalten Winter in Kauf, als dort auf den Inseln in Naturgewalten unterzugehen.
 
Interessant ist aber, was der Herr Abe mehrfach betonte, und zwar, dass er während seiner Dienstreise nach allen Kräften eine „Eindämmung Chinas" propagierte.
Damit findet er zwar offenen Ohren bei den Mongolen, die mit dem alten Feind China nur mit einer Haßliebe verbunden sind, andererseits verkündet er unverhohlen die Positionen Japans, die eine wesentlich stärkere Rolle in Asien spielen wollen.
Ob sich damit die Mongolei einen Gefallen tut, diesen Positionen Japans nichts entgegenzusetzen, ist eine interessante Frage.
  

Mongolischer Automobil-Erfindergeist

Ein sehr aktiver Mongole ist Herr Kh. Battulga, Parlamentarier, früherer Verkehrsminister und Geschäftsmann.
Er hat nun eine Auto-Vision entwickelt, die (natürlich) wie heißt ???
Na klar: "Chinggis Khaan Royal"
Das Teil soll wohl den Import der diversen Rolls Royce unnötig machen, welche inflationär in manchen Garagen rumstehen.Aussehen soll er so:


Nun mag man ja denken: Was wollen die Mongolen denn noch anfassen, Autobau ist doch nun wirklich nicht ihr Ding ?
Weit gefehlt, liebe Leser, die Mongolen bauen Autos !
Und zwar ziemlich große: JEA800T heißt der Typ und sieht so aus:
Der ist sogar so gut, dass er exportiert wird.
In der russischen Stadt Petropawlowsk zum Beispiel fährt er. Anderswo auch, habe ich gehört.

Als Erklärung zum Fahrzeug:
Das ist ein Trolleybus, der fährt also mit Strom aus der Oberleitung.
Auf meinen Linien fahren sowohl die "normalen" Busse, als auch Trolleys.
Der Unterschied ist:
Trolley ist leiser, und vor Allem billiger , nämlich statt 400 Tugrik nur 200. Und sie sind genauso schnell, denn im Stau sind alle gleich.

Na, mal sehen, was die Mongolen noch so alles auf die Beine stellen bezüglich Autos.
Sie können ja seit Dshingis Khan (fast) alles ..........(meinen sie........) 
OK, war ein Scherz, bitte nicht schimpfen ......:-)   
Der mongolische Rolls Royce wäre übrigens bei Toyota zu bauen, so die Planungen des Herrn Battulga.




Montag, 1. April 2013

Auf den Hund kommen

Es gibt ja an ziemlich vielen Orten der Welt das Problem der Straßenhunde.
Die Mongolen sehen das ziemlich entspannt, schließlich könnte ja im Zuge der Reinkarnation (Wiedergeburt) ein Mensch in dieser Lebensform wieder unter uns weilen.

So fristen also diese unzähligen Hunde ein mehr oder weniger geduldetes Leben, teilweise werden sie auch gefüttert.
Böse Zungen behaupten allerdings, daß sich ihre Anzahl schwer verringert hat, da in den frühen Morgenstunden Häscher auf der Jagd seien, welche die Tiere einfangen, um sie irgendwie in einem chinesischen Wok oder einer der billigen mongolischen Garküchen zu veredeln...............

Mein Weg zu einem der normalen Supermärkte führt mich nun regelmäßig an einer Figurengruppe aus Beton vorbei, welche "künstlerisch überhöht" irgendwelche Tier zeigt, ala "König der Löwen".
Und regelmäßig im Frühjahr bekommen die auch etwas frische Farbe, bisher für meinen Geschmack etwas zu grell-gelb.

Wie groß war aber mein Erstaunen, als ich heute quasi die Ergänzung der steinernen Dreier-Gruppe in Form eines echten Lebewesens sah (Die Bilder gehen per Klick  zu vergrößern):


Nichts ist unmöglich ....... der lebende Teilnehmer des Gruppenfotos bekam dann später ein Leckerli aus dem Supermarkt von mir.
.....Man weiß ja nicht, wem man da aus dem früheren Leben was Gutes tut ..........:-)