Sonntag, 29. März 2015

Visionen oder Halluzinationen

In meiner Suchroutine finde ich derzeit zur Mongolei richtig gute Nachrichten:

Man wird eine neue Stadt bauen! Für 300 000 Einwohner !
Das liest man also hier:--(aufbereitet für Kinder)---
Und hier auch: Für Erwachsene
OK, dann gibt es halt eine Hauptstadt aus der Retorte, wie  damals in Brasilien......

Mein Bedenken ist halt:
Derzeit leben 1,3 Millionen in der jetzigen Hauptstadt und drumherum.
Das Volk hat gerade mal 3 Millionen Bürger.
Nun sollen also auch 300 000 Leute in Maidar City angesiedelt werden.

Dann wären 1,6 Millionen der Bürger der Mongolei irgendwie seßhaft geworden.
Wird das was ?
Und wo werden die ihr Geld verdienen, in welchen Fabriken ? 
Ich glaube, da stimmt was nicht ............

Samstag, 28. März 2015

Plötzliche Zeitenwende in der Mongolei

Heute ist Sonnabend, also wie fast immer ein normaler Arbeitstag.
Mit der Ausnahme, daß meist eine Stunde später mit der Arbeit begonnen wird.

Also zum Beispiel um 10:00 Uhr.
Zu dieser Zeit hatte ich also heute meinen Fahrer bestellt, und saß ab 09:00 Uhr entspannt beim Frühstück.
15 Minuten waren vergangen, da ruft mich der Fahrer an und verkündet:
"Ich möchte mich entschuldigen, daß ich ein wenig zu spät komme, aber der Verkehr war ziemlich stark! Ich bin jetzt unten vor dem Haus."
Das verstand ich ja nun gar nicht.
Und fragte ihn verblüfft, was das soll.............
Da meinte er dann, daß doch jetzt die andere Zeit sei, und deshalb ein wenig Unordnung .......

Aufklärung des Ganzen:
Für mich als Ausländer unmerklich, hat die Mongolei erstmalig seit vielen Jahren mal wieder die Sommerzeit eingeführt.
Die Mobilfunk-Betreiber (speziell meiner) sind aber anscheinend nicht in der Lage, die System-Uhr entsprechend umzustellen.
Denn mein Handy (gleichzeitig auch mein Wecker) zeigte unverdrossen die "Normalzeit" an, obwohl die Einstellung lautet "Zeit vom Netzanbieter übernehmen".


Und da ich mich dann schlau gemacht habe bezüglich der mongolischen Sommerzeit:
Es ist auch in vielen Internet-Seiten nicht angekommen.
Also hier mein Hinweis an Alle, die es interessiert, oder die damit zu tun haben:
Wir sind jetzt auch wieder im Wechselspiel der Zeiten eingebunden.
Hier kann man mehr lesen: Sommerzeit in der Mongolei


Und hier ist davon noch gar nichts angekommen: Zeitzonen

Also gut, ich habe es jedenfalls berichtet !

Ansonsten noch ein paar Infos zum Verlauf der Jahreszeiten:
Es hatte sich der Winter verabschiedet und es brachen kürzlich unglaubliche Temperaturen jenseits von 10°C (plus!!!) aus.
Die werte Damenwelt hatte schon auf "Mini" und "heiß" umgeschaltet......
Aber wie es halt so unverhofft kommt:
Der Winter meldet sich zurück !
Freitag früh auf dem Weg zur Arbeit:
Aber wir lassen uns das Frühjahr nicht vermiesen, es kommt in jedem Falle !

Samstag, 21. März 2015

"BILD" Dir Deine Meinung ... oder "ICH BIN DOCH NICHT BLÖD".......

Es scheint, daß eine große Zeitung Deutschlands jeden Tag versteckte Wissens-Tests mit ihren Lesern veranstaltet.
Denn da werden "halbe" und "gar-nicht-" Wahrheiten auf den Seiten versteckt, die man anscheinend entdecken soll wie Ostereier ............... 

Ich darf jedenfalls mit Freude feststellen, daß ich ein solches "Test-Ei" gefunden habe !
Und zwar hier auf diesem Bild:  
Der Artikel heißt:

Präsident der MongoleiBlitzbesuch im Rathaus

Und  unter dem Bild steht laut dem: --->>>LINK <<<---
Staatspräsident Elbegdordsch (vorn) trägt sich ins Goldene Buch ein, plaudert mit OB Schostok


Ich darf meinen treuen Lesern versichern, daß Staatspräsident Elbegdordsch (auch Elbegdorj geschrieben):

1. Immer noch Präsident ist
2. Sich keiner Schönheitsoperation unterzogen hat
und vor Allem


3. So aussieht:

Eine wirklich sehr schöne Ente der Zeitung mit den vier großen Buchstaben ............. aber was macht das schon, wenn es um den Chef einer so kleinen Nation geht, die keine große Rolle in der Weltpolitik spielt ......

Ich weiß zwar, um wen es sich da handelt, der unverschuldet den "falschen Präsidenten der Mongolei" in Hannover spielen mußte.
Aber da mache ich jetzt mal ein Quiz draus:
Vielleicht kriegt es jemand von meinen Lesern raus, wer das in Wirklichkeit ist ?  

In dem Zusammenhang kann ich dem Leser dieses Beitrages noch einen Geheim-Tipp mitgeben, bezüglich ähnlicher "Ungenauigkeiten" dieser Zeitung !
Fast täglich werden --->>> Auf dieser Internet-Seite <<<--- Richtigstellungen und Analysen dessen gesammelt, was dem treuen Leser hauptsächlich dieses Blattes (aber auch durch andere Medien) so täglich an "Qualitätsinformationen" eingetrichtert wird.

Ich hatte zwar meine "Entdeckung" auch per Email dorthin gesendet, aber die wahr wohl zu klein und zu unwesentlich ob der sonstigen "Schnitzer", welche sich dieses Blatt jeden Tag leistet ...  ;-)

Freitag, 13. März 2015

Was tun gegen Smog - Wir sind dabei - Wer noch ?

 Ich hatte ja bereits -->> HIER und auch anderswo in Beiträgen über das fürchterliche Problem der Luftverschmutzung geschrieben.

Und auch darüber, daß wir Sonne satt haben in großer Höhe und im ganzen Jahr.

Nun habe ich meinen Mitarbeitern mal was über den Boom erneuerbarer auf der Welt Energien erzählt, und sie waren schwer begeistert.
Denn sowas ist hier kaum bekannt.
Und da wir im Winter mal ab und zu Pause haben, Langeweile herrscht, ein paar alte Isolierglas-Pakete rumstanden, wurde "kurzer Prozeß" gemacht:

Wir bauen einen Solarkollektor!
Also ein paar Bretter zurechtgesägt, und probiert, wie das gehen kann:

Daraus eine Kiste gebaut und isoliert mit Wärmedämmung. (Der Mann mit der Maske ist übrigens kein Gangster, sondern hat eine Entzündung in der Mundhöhle ..... ) Abgedeckt mit dem Glaspaket und versiegelt.
Zwei Löcher für Zuluft und Abluft reingebohrt. Das sind also 0,6 Quadratmeter "Glashaus".
Fertig:
So. Nun die Außentemperatur bestimmt:
Im Schatten rund  -10 Grad, wie das Thermometer aus China hoffentlich richtig anzeigt:

 Das fertige Teil auf den Hof gestellt und abgewartet, was passiert: 

Es passierte was ganz Tolles, und zwar ein Temperatursprung innerhalb von wenigen Minuten !
Und da mein Braten-Thermometer nichts zum Braten anzeigen brauchte, wurde es halt mal zweckentfremdet, um die zirkulierende Luft in der "Kiste" zu messen.  
Hier das Ergebnis:
Die heiße Luft mit 75° Celsius sind für meine Jungs unglaublich gewesen, und nun sinnieren wir über größere Anlagen und eine richtig kommerzielle Anwendung.
Denn damit kann man zumindest am Tage unzählige der Jurten und kleinen Häuschen erwärmen, ohne viel Kohle, Holz oder alles Brennbare zu verfeuern.

Und man kann daraus sicher ein System entwickeln, um die Sonnenwärme des Tages zu speichern und auch nachts zu nutzen.
Das Ganze mit verfügbaren, preiswerten Materialien und der Schaffung von Arbeitsgelegenheiten.

Sollte jemand Interesse an dem Projekt haben, Meinungen schreiben, Ideen oder irgendwas Anderes einbringen wollen:
Es würde mich freuen.

Noch mehr freuen als die Tatsache, daß ich plötzlich drei meiner mongolischen Kollegen einen Weg aufgezeigt habe, sich mit wenig Aufwand das Leben etwas preiswerter und komfortabler gestalten zu können.
Das ist das Wichtige für mich und macht irgendwie sehr zufrieden .......

Die Zahl 200 am Freitag, dem 13.

Ja, die Zahl 200 ist heute, am Freitag, dem 13. überschritten.
Denn soviel Beiträge habe ich bisher hier eingestellt.
Und zwar seit dem März 2012, also genau drei Jahren .....
Man mag es ja manchmal selbst nicht glauben ........

Mehr als 25 000 Zugriffe aus mehr als 30 Ländern, naja...... 
Es gibt sie natürlich, die ganz großen Weblogs mit den vielen Lesern jeden Tag.
Aber das ist nicht mein Maßstab.   

Es freut mich, wenn sich jeden Tag so 20 bis 30 Leute auf meine Seite "verirren" und ihren Spaß oder Erkenntnisgewinn haben.

Und meinen ganz besonderen Dank meinen Stammlesern aus "meinen" Internet-Foren, wo ich ja ab und zu auch direkte Rückmeldungen erhalte !
Es macht wirklich Spaß, wenn man merkt, daß es Resonanz gibt für das, was man hier so in die Tasten hämmert.....

In der Hoffnung, daß meinen Lesern am Freitag, dem 13. nichts Schlimmes passiert,
grüßt der Mongoleifan !
 

Donnerstag, 12. März 2015

Ich könnte mich in den Ars...... Hintern beißen .....

Jedes Jahr findet auf dem Khuvsgul See ein Eis-Festival statt.
In diesem Jahr war mein deutscher Freund Brian mit seinem Lkw in der Mongolei unterwegs und "stiftete" mich von dort an, auch dahin zu kommen.

Leider wurde aus den verschiedensten Gründen nichts daraus, und alleine wegen der Gründe könnte ich mich schon bis zum Exzess aufregen, bzw. in den Arsc..h beißen...........
Aber was mir dann an Eindrücken entgangen ist, das ist um ein Vielfaches ärgerlicher !
Ich füge einfach mal den Link zur Google-Suche ein, wo man dann eine Unmenge von Bildern finet:
Khuvsgul Ice Festival

Aber eines ist sicher:
Im Jahre 2016 bin ich dabei, das walte Hugo..........oder wer auch immer ......
Hier mal zwei von Brians Fotos, die habe ich quasi  geklaut.
Er wird es mir sicher nachsehen:

Was man dazu wissen muß:
Er ist mit einem Lkw (12 Tonnen Gesamtgewicht) über das Eis des Sees zum Event gefahren.
Weil:
Einen anderenWeg hätte es nicht gegeben.
Mann, da hätte ich Manschetten ohne Ende gehabt...... oder Ihr nicht ??


Montag, 9. März 2015

Strom

Eigentlich ist Elektrizität ja was Natürliches, kommt überall vor.
In der von Menschen kontrollierten Form sichert sie inzwischen das Leben in fast allen Gegenden des Planeten.

Interessant wird es, wenn man mal so ein bis drei Sekunden weg ist von dem Lebens-Blut der modernen Gesellschaft ....... von längeren Zeiträumen mag ich gar nicht sprechen ......
Und das gibt es halt in der mongolischen Hauptstadt auch ab und zu ........warum auch immer, ich weiß es nicht.....

So werde ich halt zum Beispiel von meiner Frau aus dem Laden angerufen mit der Bitte, zu prüfen, ob ein Kunde sein Geld überwiesen hat.
Und was soll ich sagen:
Online-Konto aufgerufen, gerade gucken wollen, was auf dem Konto los ist und ?????
Schwupps ....
Strom weg, Online-Verbindung gerade mal für eine Zehntelsekunde gesehen, und daraus den Schluß abgeleitet:
Jaaaa, der Kunde hat gezahlt, jedenfalls soweit ich die Summe in der mal ganz kurz aufgetauchten Liste habe finden können ............

OK, ist ja kein Problem, sagt nun vielleicht der Technik-verwöhnte Leser dieses Weblogs:
JEIN,
Ist meine Antwort.
Denn mit dem Stromausfall beginnt das übliche Prozedere für meine Technik:
1. Video-Überwachung des Ladens auf aktuelles Datum und Zeit neu programmieren
2. Telefon/Fax neu programmieren
3. Küchenherd neu programmieren
4. Kabelfernsehen neu hochfahren

Das sind Arbeitsschritte, die in Europa (eventuell) einmal im Jahr anfallen würden.
Hier habe ich das Problem, daß ich auf diese Weise im genau unpassenden Moment das gesamte Prozedere immer wieder neu abarbeiten muß.

Nun ja, die andere Seite ist:
Ich habe es ja so gewollt........

Samstag, 7. März 2015

Saikhanbileg ..... Hoffnung oder Verlegenheitslösung ??

Am vergangenen Donnerstag hatte die amerikanisch- mongolische Kammer eingeladen zu einem Gespräch mit dem Premierminister. Da war ich auch dabei und habe es mit dem Handy dokumentiert.

Der ist ja im Herbst nach einer Regierungskrise an die Macht gekommen und will mit einer Regierung, in der fast alle Fraktionen des Parlamentes vertreten sind, Großes für die Mongolei bewirken.
Mein Fazit:
- Er kommt sehr symphatisch rüber
- Er benennt die Fehler und Probleme der früheren Regierungen
- Er bekennt sich zur Bedeutung der ausländischen Investoren und deren Rolle als Unterstützer des Landes

Problem:
Er wird kaum Zeit haben.
Denn in einem Jahr sind Wahlen, und wer dann das Sagen hat, ist wieder das große Rätsel.

Atem schöpfen

Allmählich wird es wärmer und windiger.
Gott sei Dank, man kann wieder öfters durchatmen.


Neulich war ich im Tuv-Aimag, nur rund 25 Km von Ulaanbaatar entfernt.
Klarer Himmel, saubere Luft, eine Wohltat....
Der Schock kam, als ich zurückfuhr, und aus dem klaren Himmel heraus das Tal sah, in dem sich die Hauptstadt befindet:

Wie eine Decke wabert da diese Mischung aus Kohlequalm, Küchenfeuern, Autoabgasen über der Stadt, in der man sich jeden Tag aufhält.
Man weiß es ja, man tut sich das ja bewußt an, akzeptiert es und versucht, dem auszuweichen. Zum Beispiel am Wochenende, wo man rausfährt, auch nur 10 Kilometer helfen da schon. .

Aber in solcher Brutalität habe ich es in den vier Jahren nicht wahrgenommen:
Und zwar den Schnitt von der reinen Welt der unberührten mongolischen Landschaft hin zum Moloch Ulaanbaatar.
Und das in weniger als 10 Minuten ............

Der ehemalige deutsche Botschafter in der Mongolei, Herr Schaller, hat zu diesem Thema auf der Seite des ---> Mongoleiforum<--- einen Beitrag  speziell dazu eingestellt: -->> Luftverschmutzung in Ulaanbaatar<<--


Auf dem Gebiet gibt es noch sehr viel zu tun, und eigentlich wäre schon seit vielen Jahren Besserung in Sicht gewesen, wenn man den vielen Regierungs-Chefs hätte glauben wollen.
Aber leider .......

Da hierzulande die Sonne an fast  300 Tagen mit einer unglaublichen Intensität scheint (Hochgebirgs-Situation auf 1400 Metern), könnte man dermaßen viel kostenlose Energie umweltfreundlich nutzen, aber das ist (immer noch) kein Thema hierzulande.
Wo man doch die billige Kohle hat ...........

Nun ja, wie gesagt:
Man kann wieder etwas mehr durchatmen, die vielen Kinder werden ihre Atemwegserkrankungen los, auch die Erwachsenen leiden weniger...... bis zum September/Oktober.
Dann beginnt das gleiche Problem.
Bloß, wie lange noch ????


Sonntag, 1. März 2015

Und nun sind wir drin im Jahr des Schafes

Nun ist es also schon ein paar Tage alt, dieses neue Jahr des Schafes.......
Wir haben sehr viele jüngere Leute empfangen, die uns Älteren gratulierten.
Und wir waren auch selber bei den Älteren, um ihnen die Ehrerbietung zu erweisen.
 Die Alten warten schon darauf, daß man zu ihnen kommt, und ein Fernbleiben wäre eine Tragödie für sie.

 Auch die Allerkleinsten werden fein rausgeputzt für die Feierlichkeiten.

 Überall in den Familien wird in diesen Tagen eine festlich Tafel präsentiert, und das an jedem Tag ab Neujahr, immer wenn neue Gratulanten kommen. Aufwand ohne Ende, aber mit Freude an der Sache.

Jeder Besucher kriegt ein Geschenk zum Abschied, meist irgendwelche Kleinigkeiten wie Strümpfe, Schreibwaren, Haushaltwaren, Kosmetika.
Es gibt aber auch Familien, welche richtig kreativ sind.
Das hier hat eine Familie selbst gestaltet:
Eine kleine Jurte:

 Wenn man sie öffnet, findet man dort vier Knochen aus dem Fuß eines Schafes, und damit wird gewürfelt:
Es gibt vier Positionen, welche die Knochen einnehmen können.
Die Erklärung der Punkte ist praktischerweise auf der Grundplatte eingefügt.

Für mich ein tolles Geschenk, besser als irgendwelche Sachen aus China oder Korea.

Nun noch was Anderes:


Das Bild zeigt einen meiner Kollegen, mit dem ich zum Neujahrsfest was Caritatives gemacht habe:
Wir haben in einer kleinen Hütte einer Familie gut gedämmte Fenster eingebaut, damit die nicht mehr soviel heizen müssen.
Die Freude war riesengroß. 

  
Und auf den Straßen von Ulaanbaatar geht der tägliche Kampf um ein bißchen Einkommen weiter:
Die Kinder gehen im Verkehrsstau von Auto zu Auto, um ein paar "Wunderbäume" zu verkaufen.
Irgendwelche Papp-Stücke in verschiedenen Formen und Designs, welche einen mehr oder weniger angenehmen Duft im Auto verbreiten. 
Es ist manchmal deprimierend, wegzugucken.
Nur:
Man kann nicht überall und Jedem helfen.
Dies einzusehen, ist Selbstschutz, den aufzubauen, schwer fällt.