Dienstag, 25. September 2012

Grundreis, Grundquark, Grundschnaps

Gestern am Montag tat sich plötzlich Großes auf der Baustelle.
Nachdem man einen Tisch und ein paar Stühle auf dem Gelände plaziert hatte, erschien das Management der Firma samt Personal sowie ein paar farbig gewandete Menschen.

Mittwoch, 19. September 2012

Seite ergänzt

SO, ich habe nun (endlich) mal damit begonnen, die vielen kleinen Widrigkeiten oder auch Kuriositäten des täglichen Lebens zu sammeln.
Man findet sie ab nun auf der Seite  "Der ganz normale Wahnsinn". (Bitte oben in der Übersicht klicken)

Dienstag, 18. September 2012

Mongolische Kinder-Mentalität ?

Gestern sprach auf der Bauberatung unser Direktor von dem technischen und dem Sicherheitsdenken der Europäer und der Mongolen.
Er meinte, daß dieses Verhalten hier bei Weitem nicht so ausgeprägt sei wie in Europa, speziell bei Kindern sei das zu beachten. Die machen ständig ihre Umwelt unsicher, probieren alles aus und haben dabei vor kaum etwas Scheu. Natürliche oder anerzogene Hemmschwellen gibt es viel weniger, das kenne ich aus eigenem Erleben. Wir müssen uns halt beim Bauen darauf einstellen, meint er.

Wie zur Bestätigung zeigte mir danach unser Dolmetscher ein Bild bei Facebook über "spielende" Kinder, aufgenommen irgendwann dieses Jahr:
 
Mir fuhr der Schreck gehörig in die Glieder, denn so sieht der Blick aus meinem Fenster aus:

Der Ort des Geschehens also mir schräg gegenüber, im 9. Stock, rund 40 Meter über Grund.
Beide im Kinder im Vorschulalter, auf einem unglaublich schmalen Fenstersims balancierend......da müssen sehr viele Engel über ihnen geflogen sein ....
 

Montag, 17. September 2012

Link-Ergänzung

Im letzten Herbst lernte ich beim monatlichen Stammtisch der Mongolisch-Deutschen Brücke einen Deutschen kennen, Denis Katzer.
Wir unterhielten uns bis spät in die Nacht und ich fand seine Ideen und Projekte einfach toll.
Was er sich aber mit seiner Frau antun wollte, das war so unglaublich, daß ich damals meinte: Naja, schaun wir mal.
Inzwischen kann ich vor den Beiden nur noch den Hut ziehen und verlinke deshalb bei meinen Mongolei-Favoriten.
Hier gehts zu Denis Katzer und seinen Abenteuern

Falls ich demnächst nicht mehr schreibe ....

....dann ist eventuell die neue Nachrichtenlage schuld......
Gerade wurde nämlich in den Abendnachrichten von einer internationalen Konferenz von Seismologen in Ulaanbaatar berichtet.
Dort wurde nun verkündet, daß man in der Erdrinde neue tektonische Spalten ringsum gefunden habe und nun das Risiko eines großen Erdbebens noch größer wäre. Man spricht von Stufe 9 ........

Fakt ist, daß es in der Mongolei jährlich rund 500 größere und kleinere Erdstöße gibt, die meisten aber in dünn besiedelten Regionen.
Die Hauptstadt wurde bisher nicht betroffen, zum Glück.
Jedenfalls sind die Statiken der Neubauten auf Erdbeben berechnet und man baut ziemlich material-intensiv.
Vielleicht ist die Konferenz aber auch der geeignete Moment, die Menschen psychologisch vom Kauf einer Wohnung abzuhalten, welche qualitativ minderwertig und/oder ohne Baugenehmigung errichtet wurden.
Aktuell soll es derzeit 79 Schwarzbauten in der Stadt geben, gegen die der neue Bürgermeister radikal vorgehen will.

Naja, ich hoffe, daß meine Wohnung im 9. Stock halbwegs sicher ist und es demnächst nicht gar so heftig wackelt.
Und wenn doch: Ihr wißt dann, was los ist, falls ich nicht mehr schreibe ......;-)

Samstag, 15. September 2012

Link-Ergänzung

Ich habe da mal bei "Meine Link-Favoriten" einen neuen eingestellt (hätte ich eigentlich schon viel eher tun sollen) von zwei Menschen, die einen uralten Lkw ausgebaut haben zum Haus auf Rädern, und damit beinahe in der Mongolei und bei mir in UB gelandet wären ....
Schade, aber kann ja noch werden.
Jedenfalls haben sie tolle Reisebeschreibungen in einem flotten Schreibstil mit super Fotos auf ihrer Homepage. Einfach oben weiter links klicken und da kann man dann zu Sylvia und Eckhart wechseln. 

Samstag, 8. September 2012

Deutschland ....über all auf der Welt ...

 
 
 
Stehe ich also so am Fenster meines Baucontainers rum und schaue in die Augen und auf das T-Shirt eines fröhlichen Mongolen.
 
 
"Alles Scheiße- ohne Dope" lautet der sinnfreie Spruch.........
Er hat in Stuttgart gelebt und auf dem Bau Trockenbau-Arbeiten gemacht, arbeitet seit heute bei einem der Subunternehmer. Der kommt mir gerade recht.

Das "Spielzeug" für nächstes Jahr hat auch schon von der Papierform her Konturen angenommen. Und zwar in Form eines Modells auf der Baumesse :

Nix Gerades, Supermarkt im Keller, Schwimmbad im 3. Stock, grüne Dachterrassen, eine echte Herausforderung.
Die Baugrube und die Bodenplatte schaffen wir noch, bis der erste Schnee kommt.
Aber der kommt bald, also heißt es klotzen.

Sonntag, 2. September 2012

Selbstverständliche Ehrlichkeit ?

Da hatte nun diese Woche mein Diktiergerät nach 15 Jahren seinen Geist aufgegeben, lange genug hat es ja durchgehalten auf all den Baustellen.
Außerdem, wer arbeitet heutzutage im digitalen Zeitalter auch noch mit diesen kleinen Kassetten.

Also nichts wie hin in die Elektroläden und nach ein wenig Vergleich der Angebote entschied ich mich:
"Olympus" mit 832 Stunden Aufnahmezeit und allerlei Einstellungs-Möglichkeiten bis hin zur Speicherung im PC.
Rund 90 Euronen umgerechnet, aber was sein muß, das muß halt sein für die Arbeit. 
Das war am Mittwoch, und am Donnerstag stellte ich den Winzling bei der Bauberatung stolz wie Oskar auf den Tisch und nahm zwei Stunden Gespräche auf. Denn dazu wollte ich ja ein Protokoll für die 20 Teilnehmer schreiben.

Freitag früh auf Arbeit suche ich das Ding, und siehe da: WEG, nicht zu finden!!!
Nirgends, nicht in der Tasche, nicht im Auto. Aha: Kann ja zu Hause liegen, abends rausgefallen aus der Tasche oder so.
Abends dann der Schock:
Auch nix, das Ding bleibt verschwunden. Meine Laune war ziemlich mies.
Am Sonnabend hatte ich mich schon mit Geld für ein Neues versehen, denn ohne so ein Ding ist halt schlecht arbeiten.
Mein Dolmetscher, der bemerkte meine Verdrossenheit und wir gingen noch mal alle Abläufe seit Donnerstag Mittag durch.

Da waren wir nämlich wegen ständigen Terminen und Besprechungen geschlagene zwei Stunden nach der Mittagszeit irgendwann im Stadtzentrum so hungrig, daß wir ein Restaurant suchten.
Und das Erste war uns schlicht zu teuer, wir bekamen vom Kellner die Speisekarte und gingen dann nach zwei Minuten und der Einsicht, daß man sich billiger sättigen könnte.
Im nächsten Restaurant blieben wir und aßen.

Also meinte mein Dolmetscher nun, man könnte ja sicherheitshalber noch mal dort fragen, wo wir waren, ob vielleicht .....
Nun ja, die Hoffnung war gering, macht man doch in dem Land aus jeder Möglichkeit, zu Geld zu kommen, das Beste.
Und so ein Gerät läßt sich ja auf jeden Fall verkaufen. Es bringt mindestens die Hälfte des Verkaufspreises, also zirka 3 Tageslöhne eines normalen Arbeiters.

In der Gaststätte, wo wir aßen, die Auskunft:
"Keine Ahnung, wir heben zwar auf, was liegenblieb, aber hier ist nichts."

Also letzter Versuch gegenüber,wo wir nach Besichtigung der Preise das Lokal beinahe fluchtartig verlassen hatten:
Ein junger Kellner sagt auf die Frage, ob es denn so eine Fundsache gäbe: "Ja, klar, da vorne am Ecktisch. lag es. Hier ist es."
Klar, Stein vom Herzen gefallen, Aufzeichnung der Gespräche gerettet, Kosten für neues Gerät gespart.


Aber viel wichtiger für mich:
Der Glaube an das Gute im Menschen wurde mal wieder (glücklicherweise) bestätigt.
Der junge symphatische Kellner hat seinen Finderlohn gekriegt, mehr als z.B. in Deutschland üblich ist. Für ihn wahrscheinlich auch eine schöne Überraschung, er strahlte jedenfalls.

Und wer mal in Ulaanbaatar essen gehen will, hinter dieser Fassade:


ist zwar nicht die billigste, aber auch nicht die schlechteste Adresse der Stadt.