Mittwoch, 25. Juni 2014

Die Sache mit dem geschenkten Gaul....

Unter Mongolen kursiert die folgende Anekdote über die "Bauernschläue" mancher Viehzüchter draußen auf dem Land, was das Geldverdienen betrifft:

Ein ausländischer Tourist fand in der Steppe eine gute Aufnahme bei einer Nomadenfamilie.
Auch der Hausherr war sichtlich begeistert vom Touristen und als der Abschied nahte, schenkte er dem Ausländer eines seiner vielen Pferde.

Der war natürlich sehr überrascht über die große Ehre.
Und ablehnen von angebotenen Dingen, egal was es ist, gilt als extrem große Unhöflichkeit in der Mongolei.
Das wußte er aus seinem Reise-Handbuch und auch vom Dolmetscher.

Allerdings ergab sich ein Problem: Mitnehmen konnte er sein Geschenk ja kaum.
Erstens war er weit weg von Ulan Bator, zweitens wäre auch kaum ein Platz im Flieger zu finden gewesen.
Der Hausherr beruhigte ihn aber mit der Versicherung, daß er sich auch hier im Lande um das Pferd kümmern könne und es pflegen würde.
Nach Austausch der Adressen kehrte der Beschenkte also beruhigt und zufrieden in seine Heimat zurück.
Dort berichtete er über das ihm widerfahrene Glück und die unglaubliche Gastfreundschaft.
Allerdings nur so lange, bis Nachricht aus der fernen Mongolei eintraf:
Der Viehzüchter ließ ausrichten, daß er doch bitte mal Geld schicken solle, denn das Pferd bräuchte nun Futter ................. Clever ausgedacht, nicht wahr ????

An diese Story erinnert mich aktuell eine Brief, der mir eine unverhoffte Ehre zuteil werden läßt:
Ich soll für meine Firma heute Abend einen Preis erhalten, der sich nennt: "Für die Mongolei 2014".
Und so sieht die (gut gemachte) Ankündigung aus:


Das "Ding" ist einem historischen Schwertknauf nachempfunden, natürlich dem großen Dshingis Khan zuzuordnen, wem auch sonst ....................

Dazu gibt es ein Anschreiben der verleihenden Organisation, dies sich als "Business Development Gateway of Mongolian" NGO bezeichnet.

Auf zwei Seiten wird da berichtet, welche herausragenden Kriterien die Firma erfüllt hat, um in den Genuß dieser Auszeichnung zu kommen, und so weiter, und so weiter ......

Allerdings steht gaaaaaanz unten auf der Einladung für zwei Firmenangehörige, daß man doch bitte umgerechnet rund 200 Euro zur Veranstaltung mitbringen möge ...........

Genau.
Das ist das Ding mit dem Pferd ........nur anders verpackt.....
Vorsorglich.
Das gibt es auch anderswo auf der Welt, ist nicht auf die hiesige Gegend alleine zutreffend.
Aber es paßte halt gerade so schön ....

2 Kommentare:

  1. *lol* Herrliche Geschichte, danke dafür.

    Pass auf, dass man Dich nicht zum Moingolen des Jahres krönt, kostenpflichtig natürlich!

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  2. ... ich war auch recht euphorisch, als ich eine solche Einladung für eine Zeremonie in Moskau bekam. Dasselbe Muster.

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