Mittwoch, 17. Oktober 2012

Ein anderes Oktoberfest

Neee, das gab es schon, in diversen Kneipen wurde es zelebriert, mehr oder weniger angelehnt an das große Vorbild.

Viel größer war aber das heutige Fest am 17. Oktober:
Endlich wurde die neue Straßenbrücke über die Bahngleise dem Verkehr übergeben.

Ulaanbaatar erstreckt sich ja im Wesentlichen in Ost-West-Richtung , in der gleichen Richtung laufen die Magistralen von Straßenverkehr und Eisenbahn. Dazu windet sich der Fluß Tuul in der gleichen Ausrichtung an der Stadt vorbei.
Das Problem ist seit Jahren, daß man in Nord-Süd-Richtung eigentlich nur an zwei-drei Stellen die Gleise bzw. den Fluß per Auto überqueren konnte, sie zerschneiden die Stadt wie ein Messer.

Man sieht es an dieser Karte: http://goo.gl/maps/Rqscp

Das Verrückte daran war z.B., daß man beim Import von Waren auf der Südseite der Gleise bei der Spedition Papiere holen mußte, die in 200 Metern Luftlinie im Norden beim Zoll zu bearbeiten waren, um dann wiederum in 200 Metern Entfernung im Süden die Ware in Empfang zu nehmen.
Die Fahrstrecke zwischen den Punkten betrug aber dummerweise rund 10 km, inklusive der üblichen Stau-Zeiten also gut und gerne mal eine Stunde (für eine Strecke)............
Da konnte bis jetzt der Empfang von Waren zum Martyrium über einige Tage werden.
Und das Problem hatten ja auch seit Jahren die Leute, die täglich zwischen Wohnort und Arbeitsstelle halt irgendwie die Bahnlinie mit Bus oder Privatauto überqueren mußten. Die ganz Cleveren klettern über Zäune undGleise, unter abgestellten Zügen durch. Für Mongolen gibt es keine Hindernisse auf dem Weg. ;-)
  
Der Fakt ärgerte den Botschafter Japans seit 2005, und er initiierte eine Aktion dergestalt, daß die Japaner eine Brücke planten, deren Teile in Japan fertigten und diese dann hier vor Ort montierten.
Und das Alles kostenlos für die Mongolei !
Die Bilder von dazu sind hier zu sehen: -->>HIER<<--
Und in bewegten Bildern: -->>HIER<<--


Nun ist es also vollbracht........ und es hilft (hoffentlich) ein wenig, den täglichen Stau-Stress zu entschärfen.

   

5 Kommentare:

  1. Naja, ich gönne den Mongolen ihre Brücke ... und dann noch viele Straßen bauen, breite Straßen frei nach dem Motto: Wer Straßen baut, erntet Verkehr. Iss ALIDLI auch schon da?

    Warum haben diese traurigen Gestalten auf dem Boden gelegen - wie Du dokumentiert hast? Bissiness äs juschuel?

    SCNR

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    1. Ach so, noch als Ergänzung:
      Auf dem Gebiet von 4,5 mal der Fläche Deutschlands gelten aktuell 1374 km als befestigte Straßen.
      Deutschland hat alleine an überörtlichen Straßen 169 mal mehr............

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  2. Nein, die sind nicht da.
    Und wer hat wann wo auf dem Boden gelegen im Zusammenhang mit der Brücke ?

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  3. Ich habe nach den Obdachlosen, die Du vor Monaten dokumentiert hast, gefragt. Ich meine den Weg in "unser Paradies", den (fast) alle Völker der Welt unbedingt nachvollziehen wollen.

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    1. Dazu habe ich ja vor Monaten hier: http://mongoleiverliebt.blogspot.com/2011/06/gedanken-uber-ein-land.html#more
      geschrieben und Antworten gegeben.

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